Naturschutzgebiet "Bei der Mühle" und FFH-Gebiet

Zwischen Stetten und Hörschwag im Laucherttal fällt nördlich der Albmühle Brachfläche auf. Die Brachfläche hebt sich deutlich von den umliegenden Wirtschaftswiesen ab. Bei dieser auffallenden Fläche handelt es sich um ein 7 ha großes Schutzgebiet "Bei der Mühle". Hierbei handelt es sich um eines der seltenen Feuchtgebiete auf der wasserarmen Schwäbischen Alb.

 

Entstanden ist dieses Feuchtgebiet aufgrund eines tektonisch bedingten Karstwasseraufbruchs im oberen Laucherttal. Eine Spalte in Weißjurakalk unter der kiesig- moorigen Talfüllung ermöglicht den Austritt von Karstwasser. Seit Mitte der 1960er Jahre werden diese Feuchtflächen nicht mehr bewirtschaftet. Heute findet man in diesen Feuchtflächen eine Pflanzen- und Tiervielfalt, die man nur an den wenigsten Stellen auf der Schwäbischen Alb beobachten kann.

 

Man findet Pflanzenbestände der Großseggenriede, nährstoffreiche Nasswiesen, der nassen Staudenfluren und Bachröhrichte. Man findet auch Hochstauden wie Mädesüß, Waldengelwurz und Sumpf- Storchschnabel. Weiter findet man die sehr seltene Rasensegge. Aufgrund dieses sehr seltenen Vorkommens kann davon ausgegangen werden, dass der Standort aufgrund der sehr großen Bodenfeuchte von Natur aus immer schon waldfrei war.

 

Das heutige Erscheinungsbild zeigt einen natürlichen Zustand eines solchen Feuchtgebietes, auch wenn zwischenzeitlich eine Bewirtschaftung erfolgt ist.

Schutzzweck ist insbesondere die Erhaltung des Feuchtgebietes mit seinen Quellaustritten und den reichen Pflanzen- und Tiervorkommens, die eine Besonderheit für diesen Teil der Schwäbischen Alb darstellt.

 

Das Naturschutzgebiet "Bei der Mühle" und die angrenzenden Gebiete sind auch spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen, die in mehreren Anhängen zur FFH-Richtlinie aufgelistet sind. FFH-Gebiete sind ein Teil des Natura 2000-Netzwerkes.